Geographie ist das Fach für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die UNO hat die größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts definiert (Klimawandel, Armut, Ressourcenverbrauch, weltweite Migration, …) und dazu die 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals als Teil der Agenda 2030) entwickelt. Fast alle diese Aspekte werden als verbindliche Themen der Fachanforderungen zentral und fundiert im Fach Geographie behandelt.
Geographie ist zentral für die Bewältigung der Digitalisierung. Digitale Geoinformation (=Information mit Ortsbezug) sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Geographie trägt vielfältig zum Aufbau einer umfassenden Medienkompetenz bei. Die Unterrichtskonzepte reichen vom Einsatz von Geoinformationssystemen (Medienkompetenz) bis hin zur kritischen Reflexion des eigenen Umgangs mit persönlichen Geodaten (Medienmündigkeit).
Geographie ist das Leitfach der Nachhaltigkeit. Nutzung und Schutz der Atmosphäre, der Meere und des Bodens, Agrar-, Ernährungs-, und Energiewende, wirtschaftliche Transformation, Küstenschutz, Stadt-Land-Fragen von Infrastruktur, Mobilität und Lebensstilen, Nord-Süd-Ungleichheiten, Migration, lokal bis global - ein Blick in die Fachanforderungen (Lehrplan) des Faches zeigt: Es ist die Geographie, die den Kontext herstellt zwischen gesellschaftlichen Aktivitäten und ihren Auswirkungen auf den Naturraum als nicht vermehrbare Lebensgrundlage. Hier werden die Schülerinnen und Schüler systematisch befähigt, soziale, ökologische und ökonomische Perspektiven zu erkennen und zu sachlich begründeten, nachhaltigen Problemlösungen und Alltagshandlungen zu kommen.
Geographie begreift unseren Planeten als komplexes System und als Lebenswelt. Die mehrperspektivische Verknüpfung natur- und gesellschaftswissenschaftlicher Erkenntnisse ist zentral. Die Erde als System und als Lebenswelt zu begreifen – das Mensch-Umwelt-System zu befragen – stellt die Kernidee der Geographie dar. Die Schülerinnen und Schüler werden zum reflektierten Umgang mit der Komplexität der heutigen Lebenswirklichkeit ermächtigt.
Die Gefahr diffuser Ängste wird abgebaut und an ihre Stelle treten Fähigkeit und Bereitschaft, fundierte, vernetzte Gestaltungsoptionen für das eigene Handeln zu entwickeln.
Der Blick auf die Themen unserer Zeit macht deutlich, dass die Geographie für die Schülerinnen und Schüler als Gestalter von morgen das Kernfach des 21. Jahrhunderts ist.
Raphaela von Spreckelsen (Fachvorsitzende) und Nils Westphal